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Biologie für Mediziner

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    Das Lehrbuch gliedert sich in drei große Abschnitte mit insgesamt 23 Kapiteln. Es reicht von der allgemeinen Zellbiologie, der Zellteilung und dem Zelltod über die Grundlagen der Humangenetik bis hin zur Behandlung der Mikrobiologie, Ökologie und Evolution. Laut Vorwort findet nicht nur eine Orientierung am Gegenstandskatalog (GK) sowie die Vermittlung eines fundierten Grundverständnisses der Biologie statt, sondern auch eine Heranführung der Leserschaft an neue Technologien und biologische Entwicklungen, welche über das momentane Prüfungswissen hinausgehen. Ausblicke wie die auf das Human-Genom- Projekt aufbauende Sequenzierung der Genome von 2500 Individuen sollen genauso einen Blick über den Tellerrand hinweg bieten, wie das neu hinzugekommene Kapitel 23, Evolutionäre Medizin. In diesem soll ein phylogenetischer Ansatz bei der Suche nach Krankheitsursachen einbezogen werden.

    Der Einleitung folgt ein achtseitiges Inhaltsverzeichnis welches von zweispaltig (11. Auflage des Buselmaiers) auf einspaltig reduziert worden ist. Dies steigert die Übersichtlichkeit enorm, da längere Kapitelnamen und Gliederungspunkte ohne Zeilenumbruch einfacher gelesen werden können.

    Wie in der Inhaltsbeschreibung zuvor erwähnt, fand ein komplett neues Kapitel mit der Nummer 23 und dem Namen „Evolutionäre Medizin: Der Mensch als Teil der Evolution“ Einzug. Zudem wurden kleinere Unterpunkte neu eingefügt, welche im Verzeichnis der 11. Auflage nicht zu finden waren. Diese sind beispielsweise in Kapitel zwei, benannt als „Zellgestalt und Haftungsfähigkeit“, sowie „Amöboide Zellfortbewegung und Mikrovilli“ und sieben, namens „Die Telomerase und das Problem der Verkürzung von Chromosomen“ als auch „Human-Genom-Projekt (HUGO)“ vorhanden.

    Im Fließtext wird sich sehr um Prägnanz bemüht, sodass die Texte mithilfe kleiner Teilüberschriften klar strukturiert sind. Die verwendete Fachsprache liest sich flüssig und das Mehr an Seiten macht sich in einer besseren Ausformulierung der Texte bemerkbar, wo so manches Kurzlehrbuch nur stockend lesbar ist. Wie aus anderer Literatur oft gewohnt, sind Schlüsselbegriffe fett hervorgerufen und Verweise auf Abbildungen erkennbar herausgestellt. Ein Fazit am Ende fasst das jeweilige Kapitel noch einmal zusammen.

    Aller guten Formulierung zum Trotz, wäre die eine oder andere Metapher mehr der Didaktik zuträglich gewesen.

    Finden sich in der vergangenen Auflage noch 203 Abbildungen und 106 Übersichten, so sind es nunmehr 215 beziehungsweise 100.

    Das Glossar wurde von 28 (11. Auflage) auf 31 Seiten (12. Auflage) aufgestockt, jedoch reduzierte sich das Stichwortverzeichnis von 13 auf 12 Seiten, was der Auffindbarkeit von Fachworten beim Testlesen aber keinen Abbruch tat.

    Mit dem im Vorwort aufgeführten Hinweis der Anlehnung an den Gegenstandskatalog (Erstauflage des Buches erschien im Jahr der Gründung des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), 1974) ist das Werk „Biologie für Mediziner“ primär an ebendiese gerichtet. Jedoch wird jede andere Profession als auch Interessierte Laien mit diesem Buch angesprochen.

    Der Lehrinhalt der Biologie mündet an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden sehr detailliert und gut aufbereitet in die den Studenten zur Verfügung gestellten Skripte ein, weshalb ein zusätzliches Buch nur punktuell erforderlich ist. Durch stetige Rücksprache mit höheren Semestern sorgen die Lehrbeauftragten für Rückmeldungen und Verbesserungen. Wer dennoch ein Nachschlagewerk zur Aufbereitung oder Vertiefung einzelner Schwerpunkte zu Rate ziehen möchte, der sollte verschiedene Fachbücher Probelesen. In den ersten Vorlesungen wird bereits ein Repertoire vorgestellt, zusätzlich sind drei Alternativen im Unterpunkt Ersteindruck dieser Rezension genannt.

    Es sei gesagt, dass zumindest im Fach Biologie kein Schwerpunkt auf einem bestimmten Buch liegt.

    Fazit:

    Buselmaiers „Biologie für Mediziner“ macht eine Menge richtig und etablierte sich eigenen Angaben zufolge mit 150.000 verkauften Büchern in bislang 11 Auflagen am Markt. Das 366 Seiten umfassende Werk versucht einerseits mit einer vergleichbar mittelstarken Buchstärke zahlreiche Themen anzusprechen, andererseits besticht es durch kurze, strukturierte Abschnitte. So ganz will der Funke jedoch nicht überspringen. Denn einerseits hätten gern mehr bildhaft formulierte Vergleiche im

    Stile eines Campbells (Pearson Verlag) Verwendung finden dürfen. Andererseits mag manchem Leser die Wiederkennbarkeit zu schwach ausgeprägt sein, verliert sich

    doch mancher Zusammenhang im Schwarz-Blau-Weißen Einheitslayout. Wer sich mit einem etwas altbackenen Design anfreunden kann und wem die bloße Gliederung beziehungsweise fettgedruckte Schlüsselbegriffe ausreichen, der kann sich, mit oder ohne Textmarker, mit diesem Buch ganz sicher anfreunden. Vergleichbare Literatur

    ist in puncto Farbgebung mutiger, wobei der Grad dabei ein schmaler ist. Es bleibt Geschmackssache.

    Alles in allem ist die 12. Auflage Buselmaiers „Biologie für Mediziner“ ein gelungenes Fachbuch in verständlicher Fachsprache, welches mit mehr Hintergrundwissen aufwartet als ein Kurzlehrbuch, ohne dabei große Finessen zu bieten.

    Buselmaier, Werner Springer Verlag 26,95€ (zum Zeitpunkt der Rezension) 12. Auflage 2012 978-3-642-27174-8 Gast gut gut gut befriedigend gut

Mit 366 Seiten zählt das Lehrbuch zu den mittelstarken Nachschlagewerken. Denn im Vergleich umfassen Bücher wie das „Kurzlehrbuch Biologie“ (Poeggel, Gerd; Thieme Verlag) oder das Medi-Learn Skript Biologie zwar nur 201 beziehungsweise 128 Seiten, jedoch gibt es noch weitaus detailliertere Fachliteratur wie „Biologie – Der neue Campbell“ (Campbell, Neil A., Pearson Verlag) mit 1984 Seiten.

Wirkt das Cover noch frisch und modern, so mutet das Innere etwas antiquiert an, da die Abbildungen größtenteils eine schlichte Schwarz-Blau-Kolorierung erhielten und an Schulbücher erinnern. Fotografien sind Schwarz-Weiß gehalten, nur wenige Farbaufnahmen sind zu finden.

Die Gliederung wirkt übersichtlich, mehr dazu in den folgenden Abschnitten.




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