Von Robert Bozsak • 10. Juni 2016

Heidelberger Standardprozeduren

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Nach einer kurzen Einführung über den Aufbau und Umgang mit dem Buch, gliedert es sich in fünf große Kapitel.

In dem Kapitel „Allgemeine Hinweise“ geht es um allgemeine Themen, wie rechtliche Grundlagen, das Verhalten in besonderen Arbeitsbereichen wie OP, Intensivstation etc. und um den Patientenumgang in speziellen Situationen.

Als Beispiel seien hier Patienten im akuten Erregungszustand, sterbende Patienten und nicht-geschäftsfähig Patienten genannt.

Im zweiten Kapitel „Sicheres und steriles Arbeiten“ wird nach der praktischen Durchführung der „hygienische(n) Händedesinfektion“ auf das sterile Anziehen, Arbeiten und Abdecken, v.a. im OP, genauer eingegangen.

Schwerpunkt des dritten Kapitels „Allgemeine prozedurale Fertigkeiten“ stellen Basisfertigkeiten im klinischen Alltag dar. Näher eingegangen wird hierbei unter anderem auf die ärztliche Dokumentation, Bedside-Tests und Transfusionen, Durchführung venöser, arterieller und kapillärer Blutentnahmen, Monitoring, Injektionen und Punktionen von Gefäßen und Körperhöhlen.

Im Gegensatz zum vorangegangen Kapitel, werden im vierten Kapitel „Fachspezifische Prozeduren“ spezielle Prozeduren aus dem jeweiligen medizinischen Fachgebiet näher erläutert.

Neben chirurgischen Prozeduren wie

• chirurgische Naht- und Knotentechniken oder
  
• Anlage bestimmter (Gips-)Verbände
  

gibt es Unterkapitel der Fachbereiche zu

• Gynäkologischen Prozeduren (CTG, Abnabeln etc.)
  
• Otoskopie
  
• Internistische Prozeduren (Knochenmarkpunktion, Schellong Test), „Lumbale Liquorpunktion“
  
• Notfallmedizinische Prozeduren (Intubation, Reanimation etc.)
  
• Pädiatrische Prozeduren
  
• Traumatologische Prozeduren (Thoraxdrainage, Beckenschlinge, Spineboard etc.)
  
• Urologische Prozeduren (Blasenkatheter)
  

Im letzten Kapitel „Technik und Materialien“ wird ein Überblick über die verschiedenen Materialien und Instrumente gegeben.

Die Kapitel sind übersichtlich strukturiert, der Text ist flüssig lesbar.

Aufgrund der schrittweisen Beschreibung praktischer Fertigkeiten in Kombination mit vielen bunten Bildern, ist das Geschriebene gut verständlich. Hat man eine Prozedur allerdings in der Praxis noch nie gesehen oder selbst durchgeführt, mögen die Beschreibungen an manchen Stellen nicht zum vollständigen Verstehen der genauen Prozedur ausreichen.

Hinweise, Merkkästchen und Materialbilder bereichern den Text. In roten CAVE-Boxen, die einem sofort ins Auge springen, wird auf die häufigsten Fehler bzw. wichtigsten Punkte einer Prozedur hingewiesen.

Ob es aufgrund seiner Größe und dem Gewicht von ca. 0,5 kg direkt für die Kitteltasche geeignet ist, bleibt Geschmackssache.

Aufgrund der vielen beschriebenen Basisfertigkeiten, stellt das Buch v.a. für Medizinstudenten im Rahmen des Einsatzes in der Klinik während der Famulatur oder dem praktischen Jahr einen guten Begleiter dar.

Auch für Assistenzärzte bietet es ein praxisbezogenes Nachschlagewerk für schon erlernte, aber vielleicht noch nicht so oft durchgeführte, medizinische Prozeduren. Zudem werden in den fachspezifischen Kapiteln auch z.B. invasivere Prozeduren beschrieben, die man erst u.U. erst als Assistenzarzt erlernt. Aufgrund des breiten Spektrums ist es für nahezu jede medizinische Fachrichtung geeignet.

Die beschriebenen Prozeduren sind sehr praxisrelevant und kommen im klinische Alltag, bis vielleicht auf einige wenige Ausnahmen, häufig zum Einsatz. Allerdings ersetzt das Buch auf keinen Fall das praktische Üben der beschriebenen Vorgehensweisen.

In Kombination mit dem, an der TU Dresden angebotenen, MITZ-Training stellt das Buch „Heidelberger Standardprozeduren“ eine wertvolle Grundlage zum Erlangen relevanter medizinischer Fähigkeiten / Fertigkeiten dar.

Alle Trainingseinheiten des MITZ findest Du unter: www.mitz-mobil.de

Medizinische Fakultät Heidelberg HeiCuMed, Klinische Standards (Anfrage FSR medi-shop) 1. Auflage 2015 (nicht vorhanden) Gast sehr gut sehr gut gut gut sehr gut