Von Gast • 3. November 2011

Kinderdermatologie

https://www.medforum-dresden.de/uploads/jreviews/675_kinderderma_1312711707.jpg Höger, Peter Schattauer Verlag 129€ *2010* 9783794527304 Gast sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut 25.0000 <br /><br />Ein tolles Lehrbuch. Strukturiert, informativ und reich bebildert, lässt es kaum Wünsche offen. Einzig die Histologie kommt an manchen Stellen zu kurz. Für klinisch arbeitende Ärzte kann es sehr empfohlen werden.<br /><br /><br /><br />

1.Erster Eindruck

Auf den ersten Blick macht das Buch einen sehr hochwertigen Eindruck. Der Hardcovereinband ist stabil und schützt das Lehrbuch auch bei intensiver Nutzung. "Kinderdermatologie" umfasst insgesamt fast 650 Seiten. Beim ersten Durchblättern fallen die zahlreichen farbigen Fotographien und Schemata auf. Außerdem sind viele Tabellen zu sehen. Durch die vielen Abbildungen wirkt es fast wie ein Atlas.



2.Inhalt

Es gibt 4 Teile. Im ersten Teil werden die Grundlagen der Dermatologie beschrieben. Es wird die embryologische Entwicklung der Haut erläutert, die Anatomie und die Funktion der Haut erklärt. Es folgt die Effloreszenzenlehre und Untersuchungsmethoden (Wood-Licht Untersuchung, Nikolski-Zeichen, Kaliumhydroxid-Präparat,…). Die Grundlagen werden abgeschlossen, mit den Prinzipien der Dermatotherapie. Teil zwei befasst sich mit der Differenzialdiagnose von dermatologischen Veränderungen in Form von sogenannten "Flowsheets" (siehe auch Aufbau/Didaktik). Der dritte Teil ist das Herzstück des Buches. Hier werden die Hauterkrankungen bei Kindern und Jugendlichen systematisch abgehandelt. Der vierte Teil enthält pädiatrische Dosistabellen mit Wirkstoff, Handelsname, Applikation, Tagesdosis, Indikationen, Nebenwirkungen und Anmerkungen. Zusätzlich sind empfehlenswerte Magistralrezepturen enthalten. Am Ende findet sich ein umfangreiches Sachverzeichnis.



3. Aufbau/ Didaktik

Man merkt bereits im Grundlagenteil, dass es sich um ein Facharztlehrbuch handelt. Die Sprache ist wissenschaftlich. Im Text werden immer wieder Referenzen angegeben, sodass man die Möglichkeit hat, bei Bedarf noch tiefer in die Materie einzusteigen.Viele Tabellen helfen das Wissen zu strukturieren. Teil zwei ist besonders bemerkenswert, da es auch dem Unerfahrenen erlaubt mit Hilfe eines Flowsheets differenzialdiagnostische Überlegungen anzustellen. Auch wenn eine solche Aufstellung nie vollständig sein kann, erlauben es diese Abbildungen aber trotzdem die Richtung zu erkennen. Unter dem Punkt "Blasen" erfolgt zum Beispiel die Unterteilung in oberflächliche, intraepidermale, junktionale und subepidermale Blasen. In der zweiten Ebene beim Unterpunkt der oberflächlichen Blasen findet man dann "mit honiggelben Krusten, mit Erythrodermie, impetigoartige Krustenbildung" und in der dritten Ebene als DD "Impetigo contagiosa, SSSS und Pemphigus foliaceus" mit dem Verweis auf die jeweilige Seite im Buch.

Auch im dritten Teil gibt es diese hilfreichen Flussdiagramme. Zu den jeweiligen Krankheiten wird stets Vorkommen, Ätiologie, klinisches Bild, Diagnostik, Differenzialdiagnosen, Prognose und Therapie angegeben. Das Buch orientiert sich sehr am klinischen Erscheinungsbild der Hauterkrankungen. Ich mir an einigen Stellen mehr Histologie gewünscht, da sie oft die entscheidenden Hinweise zur Diagnose liefert. Man muss schon sehr genau suchen um Kritikpunkte zu finden, denn das Lehrbuch bietet meiner Meinung nach alles was das Herz begehrt. Es ist übersichtlich, informativ und reich bebildert. Das Sachverzeichnis am Ende ist ebenfalls gut zu gebrauchen. Die Seitenzahl des Suchbegriffs wird zusätzlich mit einer Farbe markiert, wenn es sich um eine Tabelle oder Abbildung handelt - bei einer Tabelle blau, bei einer Abbildung rot. So wird das Auffinden von wichtigen Fakten oder Bildern zusätzlich erleichtert.

4. Zielgruppe

Das Lehrbuch Kinderdermatologie richtet sich vor allem an Ärzte im Querschnittsgebiet von Dermatologie und Pädiatrie.



5.Relevanz für das Studium an unserer Fakultät

Dermatologie wird bei uns im 7. Semester gelehrt. Ein strukturiertes Lehrbuch ist beim Erlernen sehr hilfreich. Für die Prüfung sind allerdings die Vorlesung und eine klausurspezifische Vorbereitung maßgeblich.