Von Gast • 3. November 2011

Anästhesie compact

https://www.medforum-dresden.de/uploads/jreviews/198_thiemeAnaesthesiecompact_1229979930.jpg Thiel, Holger; Roewer, Norbert Thieme Verlag 49,95 € 3 *2007* 978-3-12-116583-1 Gast befriedigend befriedigend befriedigend ausreichend befriedigend 14.5000 "Anästhesie compact" ist ein gar nicht mal so kompaktes Nachschlagewerk für den AiW oder Facharzt. Auf über 600 Seiten vermittelt es zunächst wichtige Grundlagen der Anästhesie um dann ausführlich die einzelnen OPs aus anästhesiologischer Sicht darzustellen. Dabei legt es nicht viel Wert auf Didaktik und Anschaulichkeit sondern vielmehr auf eine Fülle von Fakten, die für den Studenten eigentlich irrelevant sind. Darunter leidet auch die allgemeine Lesbarkeit des Buches. Als Prüfungsvorbereitung für den NVI-Kurs ist das Buch nicht zu gebrauchen, da wichtige Teile des Fachs fehlen. Auch für das Staatsexamen ist das Buch viel zu einseitig und im speziellen zu umfangreich. Als PJler in der Anästhesie kann man jedoch immer wieder nachschauen was eigentlich gemacht wird und auch mal den Oberarzt durch Spezialwissen beeindrucken.<br /><br /> Erster Eindruck:



Hmm, so kompakt sieht das Buch aber nicht aus. Beim ersten durchblättern fällt auf, dass es so gut wie keine Bilder gibt. Weiterhin springt einem direkt das farbarme, in blau und schwarz gehaltene Layout ins Auge. Beim ersten Lesen fällt auf, dass der erste Teil flüssig und gut lesbar geschrieben ist, dass im zweiten, speziellen Teil jedoch stichpunktartige Aufzählungen überwiegen, was die Lesbarkeit erheblich einschränkt.





Inhalt:



Das Buch behandelt wirklich nur die Anästhesie. Schmerztherapie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, die ebenso zum Fach gehören und bei uns geprüft werden sind nicht enthalten. Lediglich die Anleitung zur kardiopulmonalen Reanimation wird im letzten Kapitel des Buches angeführt. Nach den Erläuterung wie so eine Narkose funktioniert, welche Medikamente gebraucht werden, wie man Transfusionen durchführt, usw. werden die einzelnen Eingriffe der chirurgischen Fächer aus anästhesiologischer Sicht betrachtet. Jedes Fachgebiet (z.B. Kardiochirurgie) wird zunächst allgemein erklärt und jede OP wird dann kurz erläutert und Dinge wie Dauer, möglicher Blutverlust oder Lagerungen dargestellt. Weiterhin sind wichtige Kapitel wie Narkose in der Schwangerschaft oder in der Geriatrie enthalten und ganz zum Schluss bekommt man noch einen Überblick über Normalwerte von anästhesie-relevanten Untersuchungen (Lufu, Röntgen). Positiv zu erwähnen ist, dass wenn man wirklich mal eine Spezialfrage an ein anästhesiologisches Verfahren bei einer speziellen OP hat, diese auch mit hoher Wahrscheinlichkeit von dem Buch beantwortet werden kann.





Aufbau / Didaktik / Stichwortverzeichnis:



Nun das Buch ist wie gesagt in einen allgemeinen und in einen speziellen Teil gegliedert. Im speziellen Teil werden die einzelnen OPs stichwortartig abgehandelt, sonst überwiegt freier Text. Bilder sind so gut wie gar nicht vorhanden, ab und zu sind Tabellen oder Diagramme anzufinden. Generell ist das Buch didaktisch nicht wie ein Lehrbuch aufgebaut, weswegen es auch schwer durchzuarbeiten ist. Gerade die oft sehr detaillierten, aber stichwortartig aufgeilsteten Operationsverfahren sind meiner Meinung nach schwer lesbar. Schaubilder und farbliche Markierungen fehlen. Was wirklich nervt ist die Farblosigkeit des Buches. Es ist also wirklich mehr ein Arbeitshandbuch als ein Buch zum lernen. Das Stichwortverzeichnis ist ausführlich und fehlerfrei.





Zielgruppe:



Das Buch ist für Ärzte in Weiterbildung bzw. Fachärzte geschrieben, die sich vor der OP noch mal vergewissern wollen, wie diese läuft und was von anästhesiologischer Seite her beachtet werden muss. Für Studenten ist es von den Themen nicht ausreichend, bzw. der spezielle Teil weit über dem was Studenten wissen müssen.





Relevanz für das Studium an unserer Fakultät:



Da das Buch nur die Narkoseformen und nicht die anderen Gebiete der Anästhesie abdeckt (gerade Intensivmedizin wird viel abgeprüft). Ich halte daher das Buch für ungeeignet sich auf die Prüfung vorzubereiten. Wer allerdings PJ in der Anästhesie macht kann immer wieder beim Arzt punkten mit Spezialwissen über die OPs.